Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales

Umfangreiches Maßnahmen-Bündel geplant

Sozialministerin Heike Hofmann hat im Rahmen einer Pressekonferenz in Wiesbaden das Kita-Paket 2025 der Landesregierung für eine auch künftig qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung in Hessen vorgestellt.

„Frühkindliche Bildung ist und bleibt ein Schwerpunktthema dieser Landesregierung und von mir als Ministerin. Es geht hier um die erste Station des Bildungswegs junger Menschen. In den Kitas wird der Grundstein für ihr weiteres Leben gelegt“, sagte die Ministerin am Montag im Presseraum des Hessischen Landtags. „Auf meiner Sommertour habe ich zahlreiche Kitas besucht. Neben der Freude und dem Engagement, mit denen die Erzieherinnen und Erzieher ihrer Arbeit nachgehen, sind mir gleichzeitig die Herausforderungen vor Augen geführt worden: Viele Fachkräfte sind überlastet. Zudem finden Eltern in manchen Regionen nur schwierig einen Kita-Platz. Hier setzt unser Paket, das weiter dem Dreiklang aus Bildung, Betreuung und Bauen folgt, mit einem Bündel an Maßnahmen an – mit diesem fördern wir die Kinder in ihrer Entwicklung, unterstützen Kommunen und Träger dabei, mehr Plätze zu schaffen und mehr Personal zu gewinnen und entlasten die Fachkräfte vor Ort“, so Hofmann weiter.

Als Grundlage für die Neuerungen nannte Hofmann die geplante Änderung des Hessischen Kinder- und Jugendgesetzbuchs, wofür die Landesregierung Anfang September einen entsprechenden Entwurf ins Parlament einbringe. Darin enthalten sei eine Anpassung der möglichen Personalzusammensetzung in hessischen Kitas: „Wir möchten es mehr Menschen ermöglichen, dort zu arbeiten – und so Kommunen und Trägern helfen, mehr Kita-Plätze anzubieten. Deshalb erhöhen wir den Anteil der Fachkräfte mit nicht-pädagogischer Qualifikation von bisher 25 auf 30 Prozent und erkennen auch mehr Berufsgruppen an, zum Beispiel Physio- und Ergotherapeuten, Moto- und Logopäden, die jeweils entsprechende Weiterbildungen benötigen. Diese Fachkräfte bringen etwa in Sachen Sprachförderung oder Bewegung wertvolle Kompetenzen mit. Die Erfahrungen zeigen: Es tut dem System gut, diese Menschen zu integrieren und Teams flexibler zu machen“, führte die Sozialministerin aus. Gleichzeitig betonte sie, dass die Öffnung für diese Berufsgruppen wie bislang nur unter ständiger Evaluation und mit enger fachlicher Begleitung vonstattengehen könne und verwies auf den Erfolg des Förderprogramms Starke Teams, starke Kitas, das dafür aufgelegt wurde.

Entlastung Kita-Leitungen

Auch mit einer weiteren Entlastung der Kita-Leitungen wolle man Ressourcen in den Einrichtungen heben. So würden etwa künftig Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Sozialmanagement nach Fortbildungen als freigestellte Kita-Leitungen anerkannt. „Die Anforderungen an Leitungen haben sich in den letzten Jahren stark verändert: Managementfähigkeiten sind wichtiger denn je. Zudem erleichtern wir den Zugang als Fachkraft: Ein Teil der notwendigen Studienleistungen kann künftig auch über Fort- oder Weiterbildungen erbracht werden. Viele engagierte Personen scheitern derzeit knapp an formalen Hürden. Das wollen wir ändern“, führte Hofmann weiter aus.

Investition in frühkindliche Bildung

Darüber hinaus kündigte die Ministerin an, dass das Land trotz schwieriger Haushaltslage zusätzliche zehn Millionen Euro pro Jahr in die frühkindliche Bildung investieren werde. Damit fördere man die Kita-Assistenzen, die Sprachbildung junger Menschen sowie Bewegung und Gesundheit im Kita-Alltag für Kinder und Fachkräfte. „Die Kita-Assistenzen, die im letzten Jahr eingeführt wurden, starten nun voll durch. Sie entlasten die Fachkräfte, indem sie nicht-pädagogische Aufgaben übernehmen, etwa Tische decken oder Spiele aufräumen. Sie sind helfende Hände. Die Nachfrage ist groß, deshalb verlängern wir das Programm und finanzieren im Anschluss weitere 950 Jahresstellen für Kita-Assistenzen – kostenfrei für Träger und Kommunen“, erläuterte Hofmann.

Auch auf den Punkt Bauen ging die Sozialministerin ein. „Wir wissen um die Ausbaubedarfe für Kita-Plätze und Ersatzinvestitionen in vorhandene Einrichtungen von Kommunen und freien Trägern. Vom Bundesbildungsministerium haben wir die Zusage erhalten, dass allein aus den Bundesmitteln des Sondervermögens in den Jahren 2026 bis 2029 jährlich etwa 70 Millionen Euro in den Kita-Neu- und Ausbau fließen werden. Dazu werden weitere Mittel aus dem Investitionspaket von Ländern und Kommunen kommen“, sagte Hofmann. Zudem wolle das Land die Kommunen beim Neubau von Kita-Gebäuden mit einer Hessen-Kita unterstützen, die sich aktuell in Vorbereitung befinde – einer Muster-Kita, die Trägern und Kommunen das Bauen erleichtere.

„Mir ist bei all dem wichtig zu betonen: Die frühkindliche Bildung ist kein Experimentierfeld. Wir reformieren in diesem Bereich bedarfsgerecht, mit Augenmaß und in intensivem Austausch mit allen Beteiligten. Gleichzeitig zeigen wir, dass frühkindliche Bildung ein absoluter Schwerpunkt dieser Landesregierung ist. Trotz aller Sparzwänge investieren wir zusätzliches Geld in diesen Bereich. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, dieses umfangreiche Paket zu schnüren, das spürbare Verbesserungen mit sich bringt – für Kommunen und Träger, für Eltern und Fachkräfte, aber natürlich vor allem: für die Kinder“, schloss die Sozialministerin.