Diese aus der Frühjahrs-Steuerschätzung abgeleiteten Zahlen hat Finanzminister Lorz heute veröffentlicht. Geplante Steueränderungen der neuen Bundesregierung würden den Landeshaushalt zusätzlich massiv belasten: um voraussichtlich zwei Milliarden Euro in den Jahren 2026 bis 2029.
Zitate Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz:
„Deutschlands hausgemachte Wirtschaftsschwäche, Putins unerbittlicher Krieg mitten in Europa und Trumps Irrlichtern in der Wirtschafts- und Außenpolitik: All das führt zu einer ausgesprochen schwierigen Lage, die auch den hessischen Landeshaushalt kräftig durchschüttelt.“
„Machen wir uns nichts vor: Der Haushalt 2026 wird ein Spar-Haushalt werden müssen. Auch für die folgenden Haushalte zeichnet sich keine Entspannung ab. Erst wenn es uns gelingt, ein signifikantes Wachstum in Deutschland zu schaffen, können die öffentlichen Haushalte auf Erholung hoffen. Einstweilen ist Sparen das neue Normal.“
„Ein wichtiges Ziel der neuen Bundesregierung ist, für Wirtschaftswachstum zu sorgen. Das ist bitter nötig. Viele der Maßnahmen werden Geld kosten. Allein in Hessen rechnen wir mit Mehrkosten von zwei Milliarden Euro bis 2029. Das ist alleine nicht mehr zu stemmen. Länder und Kommunen brauchen hier eine Kompensation durch den Bund.“
„Auch die Kommunen werden hart getroffen. Als Land werden wir weiter verlässlicher Partner sein und die milliardenschweren Zahlungen etwa über den Kommunalen Finanzausgleich trotz der Belastungen des Landes so gut es geht steigern. Wir werden die Verluste der Kommunen aber nicht ausgleichen können. Umso wichtiger ist es, dass wir in einer gemeinsamen Kraftanstrengung die Kommunen substanziell von ihren Aufgaben entlasten.“
Fragen und Antworten:
Zu welchem Ergebnis kommt die aktuelle Steuerschätzung für Hessen?
Das Land Hessen kann aktuell von Steuereinnahmen für den Landeshaushalt von rund 27,5 Milliarden Euro für 2025 und von rund 28,2 Milliarden Euro für 2026 ausgehen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass im Haushalt 2025 – anders als in den Folgejahren – die Mindereinnahmen auf Grund der Ende 2024 beschlossenen Steuersenkungen bereits berücksichtigt wurden.
Für 2025 würde sich vor diesem Hintergrund ein Plus von 246 Millionen Euro gegenüber den Planungen des Haushalts ergeben. Das Steuerplus ist vor allem auf einen Einmaleffekt im Finanzkraftausgleich unter den Ländern zurückzuführen. Die erwarteten Mehreinnahmen müssen gemäß der Schuldenbremse regelgebunden zur Reduzierung der Neuverschuldung eingesetzt werden.
In den Folgejahren drohen dem Land beträchtliche Steuerausfälle. In den Jahren 2026 bis 2029 summieren sich die erwarteten Mindereinnahmen gegenüber der bisherigen Planung auf fast 1,9 Milliarden Euro.
Für Hessens Kommunen summieren sich die Ausfälle im Schätzzeitraum auf fast 2,6 Milliarden Euro. Die Verluste des Landes sind etwas geringer, da sich nach Angaben der Schätzerinnen und Schätzer die Landessteuern, also die Grunderwerbsteuer und die Erbschaftsteuer, besser entwickeln als etwa die kommunale Gewerbesteuer.
Hier die Zahlen im Überblick: